BildungsReihe - "Narzissmus" am 19. Januar 2024
Der Anmeldeschluss ist der 17. Januar 2024.
Der Anmeldeschluss ist der 17. Januar 2024.
Am 29. September war es endlich so weit: 16 gehörlose Reiseteilnehmer begaben sich auf den Flug nach Tel-Aviv. Während einer einwöchigen Reise voller Abenteuer und Entdeckungen erkundeten wir eine Vielzahl von faszinierenden Orten, darunter Haifa, Akko, Nazareth, Tiberias, Jerusalem und Tel-Aviv/Jaffa. Haifa ist Partnerstadt von Düsseldorf und liegt im nördlichen Israel. Bereits am zweiten Tag unserer Reise fand ein begeisterndes interkulturelles Treffen zwischen israelischen und deutschen Gehörlosen statt. Dabei wurden wir von der außergewöhnlichen Gastfreundschaft der Israelis tief beeindruckt.
Am dritten Tag stand der Besuch des erst kürzlich renovierten Gehörlosenzentrums in Haifa auf unserem Programm. Dieses Zentrum liegt in unmittelbarer Nähe der berühmten Bahai-Gärten, die uns mit ihrer Schönheit verzauberten. Die Bahai-Gärten sind nicht nur ein beeindruckendes Beispiel für Landschaftsarchitektur, sondern auch ein spirituelles Zentrum der Bahai-Religion. Der Besuch dieses einzigartigen Ortes war für uns eine inspirierende Erfahrung.
Ebenfalls in Haifa besichtigten wir die deutsche Templerkolonie, die uns mit ihrem historischen Charme begeisterte. Diese Kolonie, gegründet im 19. Jahrhundert, zeugt von einer faszinierenden Geschichte und einer einzigartigen architektonischen Tradition. Die gut erhaltenen Gebäude und die malerische Umgebung machten unseren Besuch zu einem wahren kulturellen Erlebnis. Insgesamt war Haifa eine Stadt, die uns nachhaltig beeindruckte.
Neben Haifa besuchten wir auch das bescheidene Gehörlosenzentrum in Nazareth, dem Geburtsort Jesu Christi. Dieser Ort, geprägt von kultureller Vielfalt, sorgte für eine eindrucksvolle Erfahrung.
Jerusalem, die Stadt der tausend Geschichten, hinterließ in unseren Herzen unvergessliche Eindrücke. Während unseres Aufenthalts in Jerusalem war die Stadt von Menschen aus aller Welt erfüllt, die das Sukkot-Fest (= Laubhüttenfest) feierten. Diese Vielfalt verlieh der Stadt eine ganz besondere Atmosphäre.
In Tel Aviv erlebten wir ein einzigartiges Highlight unserer Reise, den Besuch des einzigen Taubblinden-Theaters der Welt. Diese kulturelle Erfahrung bereicherte unsere Reise um eine einzigartige Facette.
Am 7. Oktober, unserem letzten Tag in Israel, planten wir ein Zusammentreffen am Strand mit unseren israelischen Freunden und planten, den Abend in einem gehobenen Restaurant zu feiern. Doch unsere Pläne wurden durchkreuzt. Früh am Morgen griff die Hamas Israel an. Wir hatten viel Glück, dass wir schon am nächsten Tag nach Hause fliegen durften.
Stadt Düsseldorf hat uns großzügig unterstützt und einen Zuschuss für diese unvergessliche Reise bereitgestellt. Wir schätzen die Unterstützung unserer Stadt sehr und sind bereits in den Planungen für weitere aufregende Reisen.
Geschrieben von Roman Poryadin
Nach dem langen Stillstand fand der Spielabend am 20. Januar 2023 im Kommunikationsraum des Stadtverbandes wieder statt, wobei 16 Spielbegeisterter*innen und 4 Besucher*innen anwesend waren.
Unser 1. Vorsitzender André Gerstner begrüßte die Anwesenden ganz herzlich und stellte Steffie Hermanns und Regina Querido als neue Spielabend-Leiterinnen vor. Danach machten Steffie und Regina einige Umfragen, wie der Spielabend in Zukunft so gestaltet wird. Es ergab sich, dass es immer freitags ab 18 Uhr und einmal im Monat stattfindet und jeder eigenes Lieblingsspiel von zuhause mitbringen kann. Im Sommer soll es draußen das Spiel z.B. Wikinger-Spiel machen.
Erstmal machten die Spielhungrigen das Kartenspiel namens „Nimm 6“ – eifrig fast bis in die Nacht. Die Meisten freuten sich schon auf den nächsten Spielabend am 10. Februar 2023. Und folgend am 10. März 2023.
Am 07. Januar 2023 fand der Neujahr-Sektempfang der Fördermitglieder im Kommunikationsraum des Stadtverbandes statt. Mit dem glücklichen Gesicht kamen 54 Mitglieder, die endlich wieder präsent und gemeinsam feiern konnten.
Nach der Begrüßung durch den ersten Vorsitzenden André Gerstner gab es einen Sektanstoß zum neuen Jahr. Dann berichtete er über die Rückblicke auf das Jahr 2022 und den Stadtverband in Zukunft und zeigte die 2. Vorsitzende Nadine Möller über die Terminvorschau 2023. Dabei wurde eine Runde „Kaffee und Kuchen“ als Dank für die Unterstützung der Fördermitglieder gegeben. Inzwischen wurde die Gesellschaftsshow von dem bekannten Humor-Entertainer (Stefan Odinius) per Beamer gezeigt, wobei die Mitglieder richtig gelacht haben. Im Laufe unterhielten sie sich amüsiert und fühlten sich richtig harmoniert.
Am späten Abend gingen die Mitglieder mit ihrem zufriedenen Gesicht und Wissen heim.
Clin d’Oeil (auf französisch Augenzwinkern) feierte sein 10. Jubiläum um ein Jahr verspätet. Es fing alles mit einem kleinen Festival in Reims/ Frankreich vor 19 Jahren an, das alle 2 Jahre in stattfindet. Aus kleinem, heimischem Kulturfestival wurde schnell weltweit bekannt.
In diesem Jahr reisten wieder ganz viele Besucher:innen aus aller Welt nach Reims, wo sie sich sehr gut mit Kunst unterhalten lassen können. Sechs Theatergruppen aus Europa, ganz viele einzelne Künstler aus aller Welt, eine Menge spannende Filme und Auftritte usw. wurden gezeigt.
Der Stadtverband der Gehörlosen Düsseldorf brachte 38 Personen mit dem Bus nach Reims mit, wo sie vom 29. Juni bis zum 3. Juli verbrachten. Vormittags und nachmittags waren die Theaterbesuche im Programm, abends verbrachten wir meistens in Village bis zur Nacht. In Village fühlten wir uns, als ob wir in einem großen Dorf der Tauben sind. Dort kann man sich unterhalten, trinken, essen, die Ausstellungen besichtigen und die Sachen wie Bücher und Kunst kaufen. Auch dort traten die einzelnen Künstler, kleine Theatergruppen in dem Zelt oder auf der Freiluftbühne auf. So ist die Langweile dort unbekannt.
Vier Tage in Reims verliefen gut und schnell, am Sonntag saßen wir schon wieder im Bus und fuhren heim, dieses Festival wird lange in unserem Gedächtnis bleiben. Und viele Festivals in Deutschland wie Theaterfestival DEGETH in München dieses Jahr oder Kulturtag in Friedrichhafen nächstes Jahr warten auf uns.
Am Mittwoch den 08. Juni 2022 wurde die Mitgliederversammlung des Stadtverbandes der Gehörlosen Düsseldorf e.V. im Saal des Bürgerhauses Salzmannbau durchgeführt. Mit einem großzügigen Raum konnte unser Vorsitzender André Gerstner die Vereinsdelegierten und erstmal zahlreiche Fördermitglieder herzlich begrüßen.
Unsere geschäftsführenden Vorstandsmitglieder André Gerstner, Nadine Möller und Rainer Witgens berichteten wie gewohnt über ihre Tätigkeiten 2021. Aufgrund der Verhinderung von Roman Poryadin informierte André Gerstner über seine Tätigkeit in der Öffentlichkeitsarbeit. Dann stellten unser Schatzmeister Jürgen Deimel und Wirtschaftskassierer Mario Nunes die Kassenberichte für das Jahr 2021 vor.
In der Abwesenheit von Wilhelm Eilers las Katrin Krafft seinen schriftlichen Revisionsbericht für das letzte Jahr vor und anschließend berichtete sie über seine Revision. Beide Kassieren haben einige Kleinigkeiten erfolgreich korrigiert. Dann haben beide Revisoren den Anwesenden für die Entlastung des Vorstandes für das Jahr 2021 empfohlen. Sie erfolgte einstimmig. Für dieses Vertrauen bedankte sich der geschäftsführende Vorstand bei allen Anwesenden der Mitgliederversammlung.
Der Antrag betreffend die Bestellung der Honorarschreibkraft im Sozialbereich wurde diskutiert. Vor allem wurden welche richtigen Argumente bei der Antragsstellung gesprochen. Dann war er einstimmig angenommen.
Die Wortmeldungen von Anwesenden sind zufriedenstellen behandelt worden.
Obwohl das vergangene Jahr schwierige Zeit aufgrund der Pandemie war, geht der geschäftsführende Vorstand mit voller Zuversicht und Ideen in die Zukunft.
Auf die Einladung vom Lions Club Ratingen war der Vorstand des Stadtverbandes der Gehörlosen Düsseldorf e.V., André Gerstner, Nadine Möller und Roman Poryadin, bei der Verlegung des Stolpersteins für tauben Otto Amuel vertreten.
An diesem Tag wurden drei Stolpersteine verlegt, organisiert von Jens Thomas, Mitglied im Vorstand der Ratinger Lions. Nach zwei Verlegungen wurde der Stolperstein für Otto Amuel um 11 Uhr am Birkenkamp 25 in Ratingen, sein letzter bekannter Wohnort, verlegt.
Die kurze Biografie über ihn hat Herr Dr. Fleermann von Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf geschrieben.
„Otto Amuel kam am 12. Februar 1897 in Lintorf zur Welt. Er war von Geburt an taub. Der gelernte Schuster versuchte sich mit Bagatelldiebstählen über Wasser zu halten und wurde so aktenkundig. „Die Akten geben ein klares Bild der Persönlichkeit des Angeklagten“, urteilte die Justiz. „Sie lassen insbesondere mit Deutlichkeit erkennen, dass er Freude am Müßiggang und Herumvagabundieren hat.“ Amuel wurde in unterschiedlichen Haftanstalten inhaftiert, bevor er am 8. Mai 1943 ins KZ Buchenwald gebracht wurde. Dort starb er nur 14 Tage später, angeblich an Grippe.“-schreibt Rheinische Post.
Die Kurzfassung in DGS, siehe unten.
Wie Ihr den untenstehenden Bericht von Magnus und Rainer über die Hochwasser-Hilfsaktion im Ahrtal gelesen habt, möchten wir, der Vorstand des Stadtverbandes der Gehörlosen e.V. ganz herzlich danken, wie Magnus mit unseren zahlreichen Fördermitglieder*innen die Ärmel mit guten Willen hochgekrempelt haben. Dabei wollen wir die Hochwasser-Helfer*innen darauf aufmerksam machen, dass sie kleinen Dank als Anerkennung von uns bei dem nächsten Fördermitglieder-Treffen bekommen werden.
Aufgrund einer Anzeige in der Grevenbroicher Regionalzeitung wurde Magnus aufmerksam auf einen Aufruf zur Hilfe für die Opfer des Hochwasser-katastrophengebietes im Ahrgebiet.
Auf seine Nachricht via Facebook gab es keine Reaktion. Magnus fand jedoch die Handynummer im Internet, schrieb eine Nachricht, worauf er sofort Antwort erhielt: Er könne am Samstag anfangen. Dies war schon in einigen Tagen. Magnus fragte seine Freunde, ob jemand mitkommen wolle. Doch am Ende fuhr er alleine als Tauber unter Hörenden im Bus nach Dernau.
Es lief ihm kalt den Rücken herunter, als Magnus die zerstörte Stadt Dernau das erste Mal sah. Es war schlimmer als in den Zeitungen oder im Fernsehen dargestellt. Magnus sagt, es sei grausam, all die zerstörten Häuser und Straßen zu sehen: so nah und mit eigenen Augen, das Gefühl sei entsetzlich und lasse sich nicht beschreiben.
Zurück zu Hause machte er sich daran, weitere taube Menschen für die Hilfsaktionen zu finden. Rainer und eine weitere taube Person meldeten sich. Eine Woche später fuhren nun drei Taube wieder nach Dernau. Als Rainer die zerstörte Stadt sah, wurde ihm bewusst, dass noch viel mehr Menschen helfen müssen.
Da es dort kaum offizielle Helfer*innen gibt, müssen viel mehr Ehrenamtliche helfen. Während der Flutkatastrophe war das Wasser etwa 9 m über dem normalen Wasserstand. Dadurch wurde alles in der Stadt zerstört: Häuser, Autos und 60 Brücken. In der Gegend sind 50 Kilometer der Bahnschienen komplett verformt: sie sehen aus wie Schienen einer Achterbahn. Magnus und Rainer sind der Meinung, dass so viel wie möglich geholfen werden muss, und Helfer*innen jeden Samstag ins Katastrophengebiet fahren sollten. Es gibt sehr viel zu tun.
Am 18. September war Rainer schon zum dritten Mal dort, Magnus zum siebten Mal. Rainer zieht den Hut vor Magnus Engagement. Magnus organisiert nun auch alles für taube Menschen, die helfen wollen. Durchschnittlich kommen 7 – 8 taube Helfer*innen. Der Rekord liegt bei 11 Personen. Sie helfen in verschiedenen Orten: Ahrweiler, Dernau, Mayschoß.
Alles muss repariert werden: Wände, Böden usw. Fließen müssen raus. Alle Böden vor allem im Keller müssen erneuert werden. Das Hochwasser in Dernau war besonders schlimm. Das Wasser stieg dort bis zu den Decken. Als erstes muss das Wasser abgepumpt werden, dann muss alles erneuert werden. Dafür werden auch Herlfer*innen gebraucht.
Bis sich dieser Landstrich vollständig von der Flutkatastrophe erholt hat, können 7 – 8 Jahre vergehen. Alles muss repariert, abgerissen oder neu gebaut werden. Vor allem muss die Infrastruktur (Straßen und Schienen) wieder hergerichtet werden. Die Menschen vor Ort müssen sich auch mit ihren Versicherungen auseinandersetzen. Das ist nicht immer einfach.
Alles ist sehr schmerzhaft für die Menschen in diesen Gebieten. Viele sind aus ihren Häusern ausgezogen. Ob sie zurückkehren, ist ungewiss. Kommen sie zurück, müssen die mit dem Risiko leben, dass wieder eine Hochwasserflut alles zerstört. Bis Ende September sind taube Helfer*innen versichert, für den Fall, dass beim Helfen etwas passiert. Ob der Versicherungsschutz über dieses Datum hinaus weiterbesteht, ist ungewiss.
Willkommen um zu helfen sind für den 25. September alle tauben Menschen. Wer hilft, genießt bei möglichen Unfällen den Versicherungsschutz.
Bericht: Magnus und Rainer
Schrifttext: Roman